Zum Inhalt springen

Valentinskapelle mit „Gutem Brunnen“ und Kreuzweg

Einer Legende nach soll bereits 600 n. Chr. eine Klause am Fuße des Leißberges bei Güdesweiler gestanden haben. Die Valentinskapelle in ihrer ursprünglichen Form wurde, so ist überliefert, 1761 – 1764 von dem Eremiten Johann Nonninger erbaut. Die Sage erzählt hierzu, dass Nonninger als Koblenzer Schiffer Schuld am Ertrinken eines jungen Juden gewesen sei. Er habe die Kapelle erbaut, in der Hoffnung, seinen inneren Frieden wiederzufinden. Die Kapelle wurde zu Ehren der Jungfrau Maria und des heiligen Valentin geweiht und galt im Mittelalter als Wallfahrtsstätte. Die Fundamente und Teile des Mauerwerkes wurden Mitte der 90er Jahre freigelegt und ein schlichtes Kreuz und ein einfacher Sandsteinhalter wurden errichtet. So können hier zu besonderen kirchlichen Festtagen heilige Messen gefeiert werden.

Neben der Kapelle entstand etwa im Jahr 1785 der Kreuzbau, aus dem später die heutige Kapelle entstanden ist. Das in ihr aufgestellte Kreuz mit der Figur des Gekreuzigten sowie den Statuen von Maria und Johannes befinden sich heute hinter dem Hochaltar der katholischen Pfarrkirche in Güdesweiler.

Der „Gute Brunnen“

Älter als die Valentinskapelle ist die mit einer kleinen Halle überbaute Quelle, der „Gute Brunnen.“ Das Quellwasser war im Mittelalter klar und rein und galt als Heilmittel gegen Augenkrankheiten. Wer zum Brunnen wallfahrte, trank dreimal aus der Quelle, dann setzte er die schwere eiserne Krone, die im Kirchlein aufbewahrt wurde, auf seinen Kopf und gab dem Einsiedler, der im Vorraum wohnte, ein Geschenk. Zu gewissen Zeiten wurde sogar erzählt, der Gründer der Kapelle sei nicht Nonninger, sondern der heilige Valentin, der Patron der Liebenden, selbst gewesen. Nach der Volkssage finden Mädchen im heiratsfähigen Alter bald einen Mann, wenn sie den vorgelagerten Stein am „Guten Brunnen“ betreten.

Der Kreuzweg

14 Kreuzwegstationen, die in der Benediktinerabtei Tholey im Jahre 1808 erstellt wurden, schmückten die alte Valentinskapelle. 1995 widmete sich der Oberthaler Verein für Geschichte und Heimatkunde der Wiedererrichtung des Kreuzganges und wurde dabei durch zahlreiche Patenschaften und Spenden unterstützt. Heute führt der Kreuzweg mit den 14 wertvollen steinernen Bildstöcken von der katholischen Kirche Güdesweiler bis zur Valentinskapelle.