von Jennifer Sick (Saarbrücker Zeitung)
Französischer Abend ging mit Musik und Kabarett über die Bühne
Träumen, das durften am Mittwoch die Konzertbesucher beim
französischen Abend. Die Künstler auf der Bühne ließen die vielen
Kilometer bis nach Paris vergessen. Ihre Auftritte brachten das Flair
der Metropole an der Seine ins Rathaus.
Zum französischen Abend
hatte der Freundeskreis Kultur im Rathaus am Mittwoch nach Oberthal
eingeladen. Unter dem Motto „Paris mon amour“ konnten die Besucher der
Veranstaltung über zwei Stunden lang den Charme und den Flair
Frankreichs in Form von Musik und Kabarett erleben. „Nachdem in den
vergangenen Jahren schon der Berliner und der Wiener Abend hier im
Rathaus sehr erfolgreich waren, haben wir uns diesmal ganz dem Thema
Frankreich gewidmet“, berichtete Organisator Karl-Heinz Fries. Zu diesem
Zweck habe man ganz unterschiedliche Künstler eingeladen, die – so
Moderatorin Anja Geselbracht – „beaucoup de plaisir“ nach Oberthal
bringen sollten.
Eröffnet wurde der französische Abend durch das
Trio Crescendo. An Klavier, Akkordeon und E-Bass brachten die drei
Musiker das Publikum mit „Paris-Printemps-Amour“ und einem Medley aus
bekannten Songs rund um das Thema Frankreich in Stimmung. Wie fast alle
Akteure an diesem Abend trat auch das Trio Crescendo mehrmals auf und
unterhielt noch mit weiteren Liedern, darunter vor allem so bekannte
Stücke wie der „Can-Can“ oder auch die „Barcarole“ von Jacques
Offenbach. Ebenso musikalisch wie das Trio präsentierten sich die acht
Männer vom Ensemble „Ton-Art Winterbach“. A cappella brachten die Sänger
berühmte französische Stücke zu Gehör. Dazu gehörten ruhigere Lieder
wie „Belle, qui tiens ma vie“, das von dem Kanoniker Thoinot Arbeau
bereits im Jahr 1589 verfasst wurde, aber auch launigere Songs wie
„Champs-Élysées“.
Auch Soloauftritte bekam das Publikum geboten.
Andreas Federkeil hatte passend zum Thema sein Akkordeon mitgebracht und
unterhielt mit „Sous le ciel de Paris“ sowie „TV-Valse“ seine Zuhörer.
Die Lieder „Gestatten Sie, Monsieur“ und „Et maintenant, que je vais
faire“ brachte Solist Richard Lassner zu Gehör.
Erinnerung an Edith Piaf
Musikalischer
Höhepunkt aber waren die Auftritte der Sängerin Florence Moutier-Klein.
Ausgebildet unter anderem an der Stage School in Hamburg sang
Moutier-Klein Chansons, die vor allem durch Edith Piaf zu großer
Berühmtheit gelangt sind. Ihre Interpretationen von „La vie en rose“ und
„Padam…Padam…“ zogen das Publikum ebenso in ihren Bann wie „Hymne à
l’amour“ oder „Non, je ne regrette rien“. Aber auch deutschsprachige
Lieder wie „Ganz Paris träumt von der Liebe“ trugen zum Pariser Flair
des Abends bei.
Für Abwechslung im musikalischen Programm sorgte
Jörg Grates. Er fungierte als Kabarettist, denn „was wäre ein
französischer Abend ohne den Humor?“, wollte Moderatorin Anja
Geselbrecht wissen. Zu Grates‘ Repertoire gehörte eine Interpretation
von Alexander Geimers „Die Vertreibung aus dem Paradies“, ein
humoristischer Vortrag mit Bildern aus dem Louvre unterlegt, sowie die
Nummer „Erotische Dialekte“, die der ein oder andere Besucher vielleicht
aus Jacques‘ Bistro kannte.